Dialektik bei Adorno

von Ulrich Brieler

„Dialektik ist das konsequente Bewußtsein von Nichtidentität.“ So steht es in der „Negativen Dialektik“. Adorno war sich bewusst, kein Fettnäppchen auszulassen bei denen, die die Widersprüche aus der Welt haben wollen. Denn darum geht es bei der negativen Dialektik. Sie ist das Denken in einer Welt, die von Widersprüchen ebenso zerrissen wie geprägt ist.

Und darum soll es auch in dem Vortrag gehen, der zwei Dinge versucht. Zunächst, da wir alle klüger aus einer Veranstaltung heraus- als in sie hineinkommen wollen, steht dieses späte Werk Adornos im Mittelpunkt. Es geht um eine kritische Lektüre der „Negativen Dialektik“, also um eine verständliche Rekonstruktion von Thema und Funktion. Adornos Text ist dabei nichts weniger als eine Reise durch die Philosophiegeschichte und eine dialektische Positionsbestimmung im intellektuellen Feld der Bundesrepublik der 60er Jahre.

Dann soll es um einige praktische Versuche gehen, negativ dialektisch zu denken. Dabei wird mit Bertolt Brecht einer der großen dialektischen Denker des 20. Jahrhunderts zu Wort kommen. Wird es gelingen, im Schulterschluss mit Brecht die Widersprüche anschaulich und bearbeitbar zu machen, die auch Adorno umtreiben? Man wird sehen.

XX.XX.XXXX – 19:00 Uhr – Meuterei

Zollschuppenstraße 1 in 04229 Leipzig

Kritisches Denken und Autonome Politik