Positivismusstreit

von Gerhard Stapelfeldt 

Im Vortrag wird zunächst die Entstehungsgeschichte, die logische Struktur und die Lehre des soziologischen Positivismus im 19. Jahrhundert dargelegt.

Sodann wird die theoretische und praktische Wirkung des Positivismus im 20. Jahrhundert skizziert: Theorie Sozialen Wandels, Modernisierungstheo­rie, New-Deal-Politik in den USA, Modernisierungs-Diktaturen in Latein­amerika.

Schließlich wird der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie, die Pop­per-Adorno-Debatte auf dem 14. Deutschen Soziologentag 1961, kritisch re­feriert. Das implizite Thema des Streits war: die Aufklärung der „Barbarei“ durch die „Selbstzerstörung der Aufklärung“, durch den „Umschlag von Auf­klärung in Positivismus, den Mythos dessen, was der Fall ist“ (Horkheimer, Adorno).

Gerhard Stapelfeldt lehrte bis 2009 als Professor am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Ham­burg.

07.12.2022 – 19:00 Uhr – Meuterei

Zollschuppenstraße 1 in 04229 Leipzig

Kritisches Denken und Autonome Politik